Dieses pausierliche Tierchen hat mit meinem Herrn Krebs nichts zu tun...,meinen Herr Krebs habe ich so genannt, weil fast alle kleinen oder grösseren Katastrophen (Stürme inkl.) weiblich sind! Und da Ute selber in diesem Punkt entscheiden konnte, ist mein Krebs halt männlich...Der Hautkrebs!

Donnerstag, 9. September 2010

Herr Krebs ist verschwunden..oder die Leere

Seit zwei Wochen weiss ich, dass sowohl die 4cm rund um das Melanom und auch die Wächterlymphknoten frei sind von Metastasen. Nachdem wir es im Krankenhaus gehört hatten, sind wir mit dem Auto nachhause gefahren. In meinem Kopf lief die ganze Zeit ein Band "Alles okay, vorläufig keine weiteren OPs, geniess das Leben hier und heute...freu dich", aber die grosse Erleichterung liess auf sich warten. Mein Schwiegervater, der auf unsere Kinder aufgepasst hatte, meinte "na, dann will ich jetzt auch ein Lächeln sehen.." Puh, so einfach geht das nicht..bei mir nicht..und -wenn ich die Erfahrungsberichte anderer Krebspatienten lese, bei denen auch nicht-! Zu dicht bei war die Gedanken um Leben &Tod gekommen, als dass ich die Angst der letzten Wochen einfach so abschütteln kann.
Mittlerweile habe ich die Sorge, dass sie sich wie beim ersten Mal mit ihrer Diagnose geiirt haben könnten, ein wenig beiseite geschoben. Die Angst, wie es jetzt weiter gehen wird bleibt. Carpe diem, geniesse den Tag ist mir wichtiger denn je zuvor. Manchmal halte ich inne, um meine Kinder zu betrachten, und zu hoffen, dass ich einfach das Glück haben werde, zu erleben, wie sie gross werden und ihre eigenen Wege gehen können. Dann hoffe ich so sehr, dass alles, was ich zum Thema Melanom lese, wirklich nur statistisch ist und bei mir in den nächsten Jahren, nicht irgendwo anders in meinem Körper Metastasen weitere Tumore gebildet haben.
Völlig verunsichert werde ich auch durch alle deutschen Krebsberichten, wo viel mit Interferon behandelt wird und auch Ultraschall und CTG durchgeführt werden. Hier gibt s nur den Körpercheck alle drei Monate und ein Achselzucken über Fragen "Bei Melanom hilft nur schneiden"...Mittlerweile denk ich, dass ich mir in Deutschland bei meinem alten Dermatologen einen Termin hole, um meine nagende Ungewissheit zu beruhigen. Nützen tut es mir ja eh wenig, da ich nicht wieder umziehen werde, aber dann könnte ich hier besser argumentieren. Einfach so hinnehmen und abwarten...nee, das geht irgendwie nicht...wo Chancen sind, sollte man sie nutzten, oder?!

Montag, 23. August 2010

Herr Krebs hat Zeit..oder bangen um den Befund

Morgen mittag um 14.50 Uhr ist es soweit, ich bekomme den Befund (-in der Annahme, dass sie diesesmal auch wirklich den richtigen Befund vorliegen haben-).
Das Warten nervt mich, mittlerweile habe ich 88 Grannys, 2 Stofftiere und 100 tolle Fotos fertig, aber die letzten 48 Stunden dauern an.

Zwischenzeitlich habe ich auch überlegt, um doch keinen Blog hierüber zu schreiben...Bekam ich doch eine Mail von einer Freundin, die mehr oder weniger sagte, dass dies ja alles nicht so schlimm wäre, Kopf hoch wird schon wieder und Hautkrebs hätte ja gute Heilungschancen...(-HALLO-) Abgesehen von ihrem nicht verhandenen Medizinstudium, woher weiss sie das denn?! Welche Liste sagt denn, was "am schlimmsten" ist und wann man verzweifelt sein darf oder nicht?!
Das mangelnde Feingefühl hat mich echt getroffen, ..wie herzlos kann man sein...Ich weiss auch, dass ich nicht jetzt gleich sterben werde, jedoch ist der Tod ein gutes Stück näher gekommen oder mehrweg die Überlegungen drumherum wie "was wird denn dann mit meinen Kindern"," wird der kleine sich noch an mich erinnern", "wie werden sie es emotionell verarbeiten". Und zum anderen die Fragen, "wie lebe ich mit dieser Diagnose weiter", "wie werde ich die Angst los, dass es irgendwo in mir doch schon gestreut hat".. Klar, da brauch ich mir keine Gedanken drüber machen...(-nur die Indianer-kennt-kein-Schmerz-Methode ist psychologisch gesehen natürlich totaler Mist, das wusste sogar schon der Herr Freud-).
Gut, bis hierhin meine Verblüffung über die eingegangene Mail,...
Ich hatte auch herzliche und liebe Mails, von Freundinnen, die an mich denken, mir die Daumen drücken und mich mit guten Ratschlägen verschonen (hierfür an dieser Stelle "Dankeschön!").

Gestern habe ich beschlossen, nach Dienstag eine "100 thinks to do before I die"-Liste zu schreiben. Ich kann mich nämlich nicht entscheiden (-mein altes Problem-) und somit kann ich es besser sortieren..
Ohje, jetzt bekomme ich wahrscheinlich gleich die nächsten Kommentare, aber wenn ich morgen vor einen Bus laufen würde, hätte ich die Möglichkeit ja nicht mehr...., und wenn alles die nächsten 5-10 Jahre ohne Metastasen geht, dann hab ich auf jedenfall schon einen Teil meiner Liste erledigt, oder?!

Dienstag, 17. August 2010

Der Herr Krebs kann spuken..oder wie sag ich`s meinen Kindern

Heute war der Stichtag hatte ich entschieden, denn meine beiden grossen Jungs wussten nur von der ersten OP. Da sie es ganz normal fanden, dass der Leberfleck rausgeschnitten wurde, haben wir sie auch nicht weiter aufgeklärt.
Da sie glücklicherweise die letzten zwei Wochen mit ihrem Vater in Dänemark waren, wurden sie auch von dieser weniger schönen Zeit verschont. Aber Muttern ist noch immer nicht echt einsatzfähig, die Narbe am Oberschenkel ist auch noch schmerzhaft (-und generell geht Kinder anlügen sowieso gar nicht!-).
Bei einem Kaffee und leckeren schwedischen Keksen haben wir ihnen dann erzählt, dass der Fleck doch nicht gut war und vielleicht mich ganz krank machen würde. Darum haben sie ihn grösser weggeschnitten, und jetzt müssen wir bis Dienstag warten bis das Ergebnis da wäre. Das es Hautkrebs heisst, haben wir ihnen auch erzählt...Da hier niemand jemals echt krank war, bringen sie das Wort Krebs anscheinend nicht mit Tod in Verbindung (-und ich hab entschieden, damit dann noch zu warten...-).
Wenn ich meine drei Jungs anschau, dann hoffe ich jedesmal, das dies alles nur ein furchtbarer Traum ist...

Herr Krebs bleibt konsequent..oder mein Gespräch mit dem onkologischen Chirug

Am Montagmorgen fuhren wir zu dem Termin in die Poli der Uniklinik.
Welch Unterschied!!! Freundliche Mitarbeiter an den Schaltern, keine volle Warteecke sondern lichte grosse Räume, und trotz dazwischen geschobenen Termin waren wir bald an der Reihe (-sogar mein Ritter vergass die Zigarette auf dem WC-).
Der Chirug guckte sich meine Wunden an, fand das sie gut aussahen. Meine Fragen wollte er mir gerne beantworten, jedoch sollte ich erst wieder die Liege verlassen und mich auf den Stuhl gesetzt haben (-Aha, so geht das also auch...Zeit und anscheinend psychologisch doch etwas besser aufgepasst als alle Ärzte die ich bis jetzt gesehen hatte-).
Er nahm sich viel Zeit und erklärte allerlei Dinge, die ich gerne auch zu einem früheren Zeitpunkt mal von jemanden gehört hätte. Nicht immer schöne Antworten, aber ehrlich und deutlich! (-Entgegengesetzt der Annahme einiger meiner näheren Bekannten, heisst zwar Tumor entfernt "geheilt", dennoch bleibt es Krebs und kann es zu jeder Zeit wiederkommen-). Keine schönen Aussichten, fühlt sich an wie eine tickende Zeitbombe in meinem Körper (-auch wenn mein Ritter den Vergleich nicht so schätzt..und think pink and be positiv wesentlich besser findet-).

Herr Krebs nimmt nie eine Pause..oder Samstag in der Notaufnahme

Am Samstagmorgen wurde ich mit Schmerzen wach und mein Bein tat noch mehr weh...Nachdem mein Ritter mit dem Notdienst ein deutliches Telefonat (-warum ich nicht wieder in das Krankenhaus wolle; dass auch  "nur" kommunikative Fehler/Missverständnisse einem Patienten das Vertrauen rauben,..-) geführt hatte, brachten wir das Kind zu den Nachbarn nach unten und fuhren in die Uniklinik.
Dort kamen wir sofort dran, eine nette Schwester fragte die nötigsten Dinge und nach einer kleinen Weile erschien ein Chirug, der sich mein Bein anguckte, es nicht nötig fand, dass ich das Antibiotikum nahm und alles relativ normal der OP entsprechend fand (-na super-). Er verstand zwar nicht, warum wir das andere Krankenhaus nicht so Klasse fanden; es wäre wirklich eine gute Klinik, aber das mit dem Vertrauen sah er dann ein.
Etwas beruhigter dank der guten Erklärungen und mit einem Nachsorgetermin am Montagmorgen in der Uniklinik beim onkologischen Chirugen fuhren wir wieder nach hause.

Tag Herr Krebs..oder alles nicht so lustig!

Zuhause hatte ich arge Schmerzen trotz  herkömmlicher Schmerzmittel und am Freitagabend lag ich mit Schüttelfrost und Hitzewallungen auf meinem Sofa. Mittlerweile hatte sich schon lange beschlossen, dass dieses echt die letzte Behandlung in diesem Schrott-Krankenhaus war, und somit kam der Notdienstarzt etwas ins schwitzen...Die Wunden waren leicht dick, warm und um die Lymphgegend hatte sich Ablagerungen gebildet. Nachdem er endlich begriffen hatte, dass ich keinen Fuss in diese Klinik setzen wollte, hat er telefonisch überlegt mit dem diensthabenden Chirugen, was er mir dann jetzt aufschreiben könnte. Glücklicherweise fiel mir da in meinem warmen Hirn noch ein, dass ich eine Penicillin-Allergie habe (-so mit Anschwellen, Juckreiz und gar nicht gut fühlen..-). Fein, also ein Antibiotikum, damit muss in dne nächsten 48 Stunden alles besser werden, wenn nicht, dann wieder anrufen und evtl. darf ich dann in die Uniklink zur Notaufnahme...

Der Herr Krebs wird gefischt..oder die zweite OP

Um 7.10 Uhr waren wir auf der Station, wo uns eine Schwester schon der Vermisstenliste hatte, da wir angeblich um 7.00 Uhr uns dort melden mussten. Also, jetzt schnell, denn ich wäre schliesslich die Erste!
Um 7.25 Uhr fiel ihr ein, dass die OPs am Mittwoch immer erst um 9.00 Uhr starten, also die Pillen noch nicht nehmen und noch eben in meinem OP Hemd (-tres chique-) entspannen!
Um 7.40 Uhr stürzen zwei andere Schwestern in mein Zimmer, wundern sich kurz, dass ich noch keine Pillen genommen habe...Schnell, schnell, Sie sind  ja gleich dran! Also, Pillen geschluckt und ab im Bett zur OP-Station.
7.45 Uhr verabschiede ich mich vor der Tür zur Sterilität von meinem Ritter, um dort Kaffee trinkende OP-Schwestern in dem Saal vorzufinden, die alle meine beiden Schwestern kopfschütteln angucken und sie daraufhin hinweisen, dass Mittwochs ja immer erst um 9.00 Uhr operiert würde (-am liebsten wäre ich  da von meiner Bahre gesprungen und hätte im Eiltempo die Klinik verlasse!-).
Operiert bin ich dann unter einer Rückenmarkspunktion um 9.00 Uhr von einem Assistentsarzt, der hin und wieder vom Chirugen gefragt wurde, ob oder wie er das denn jetzt machen wolle (-also ab jetzt immer lieber: Kleine Spritze, blauer Traum, Operation vorbei, nix gemerkt,..!-).
OP ist gut verlaufen, in 10 Werktagen bekomme ich das Ergebnis und nach einem kurzen Blick auf meine verpflasterte Wunden (-da am Oberschenkel hatten die bestimmt grad kein kleineres Pflaster zur Hand, oder?!-) durfte ich nachmittags ohne weiteren Erklärungen nach hause...

Herr Krebs und die Radioaktivität..oder brauche ich jetzt einen gelbschwarzen Sticker

Am Dienstag vor dem OP Termin musste ich in die Poli Nukleare Medizin, um dort eine Spritze zu bekommen, die radioaktiven Stoff in meinen Bein verteilen würde, der dann den Weg zu dem dichtstbeiliegenden Lymphknoten gehen würde. Denn in diesem so genannten Wächterlymphknoten setzen sich die ersten Absiedlungen des Krebses fest. Und diesen Wächterlymphknoten werden sie also entfernen und untersuchen (-und ich hoffe inbrünstig, dass sie dort nichts finden...dann werden meine Heilungschancen drastisch minder-).
Ja, es verlief alles ganz gut (-leider hatte uns niemand gesagt, dass nach der Spritze noch eine halbe Stunde eine Röntgenaufnahme gemacht wird..und auch nicht, dass ich nach zwei Stunden warten nochmal zu einer halbstündigen Röntgenaufnahme wieder kommen musste.-).
Es war aber ganz spannend zu sehen, wie in meinem dunklen Inneren auf einmal weisses Licht erschien, dass sich dann in kleine Teilchen seinen Weg bahnte...
Morgen OP Termin! Zwischen 7.00 h und 7.30 h muss ich auf der Station sein, da ich die erste auf der OP Liste bin (-puh, das ist super, denn warten ist wirklich nicht schön-)

Herr Krebs sticht zu..oder wie professionel ist das denn

Das OP-Vorbereitungsgespräch fand in einem kleinen Untersuchungsraum auf der chirugischen Station statt. Als einziger Wandschmuck hing an der Wand ein überdimensional grosses Plakat über Phasen, bzw. Stadien bei Brustkrebs (-schluck-).
Zunächst hatten wir ein Gespräch mit einem Pfleger, der uns fragte, ob wir eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen wollten nach der OP (-Bitte?! Es war doch nur eine kleiner Eingriff?!-). Danach sollte ein Arzt kommen, der aber leider unauffindbar blieb für die nächsten anderhalb Stunden (-in den Krankenhausserien verschwinden sie immer nur kurz in der Besenkammer-). Daraufhin kam eine junge Assistentsärztin, die mitteilte, dass sie nicht echt Beschied wüsste, aber vielleicht doch schon mal ein paar Fragen stellen könne...und damit endete, dass sie sagte, wir würden hier vielleicht von Melanom sprechen, aber es wäre natürlcih schon Hautkrebs, ganz klar formuliert! (-Danke, sehr emphatisch..das wusste ich noch gar nicht-).
Irgendwann tauchte dann der verschwundene andere Assistentsarzt wieder auf, und wir waren neugierig, ob wir nun wirklich eine Haushaltshilfe brauchen würden nach der OP. Nee, nee, am nächsten Tag könnte ich gleich alles wieder selber machen. (-Super, dann ist ja alles prima-).
Wir haben dann noch gefragt, ob sie diesesmal alles gleich in die Uniklinik zur Pathologie schicken würden, da das letzte Mal doch wohl sehr schlecht verlaufen wäre. Nein, das würde der hauseigene Pathalog dieses Mal wieder beurteilen, da er jetzt ja wisse, wonach er suchen müsse!
OP Termin ist nächste Woche Mittoch, der 11-09-2010!

Montag, 16. August 2010

Der Herr Krebs nimmt keine Sommerpause..oder die nächste OP

Am 02-08-2010 kamen wir zu dem Chirugen, den ich als allererstes gesehen hatte, in die Sprechstunde (-Der Chirug, der mich operiert hatte, war grad im Urlaub,..von da-). Neuer Wartezeit-Rekord: 2 Stunden und 10 Minuten! Leider hatte der gute Mann seine Hausaufgaben nicht gemacht, und fragte mich, was ich denn wolle. (-Bitte!!??-). Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass man mich im Urlaub angerufen hätte, entgegnete er, dass das ja meine Sache wäre, wenn ich mich im Urlaub anriefen liess wegen des Befunds (-Hallo!! Irgendjemand zuhause? Ich habe nie nimmer keinerlei Absprache gemacht-).
Noch eben schnell gesagt, dass sie jetzt grösser (4 cm Durchmesser) um die Narbe schneiden, ein paar Kugelschreiber Zeichnungen auf meinem Oberschenkel und der Mitteilung, dass es eine lange Narbe geben würde, da sie sonst nicht zu schliessen wäre...kam "da ist ja Fett genug, dann müssen wir keine Haut transplantieren." Haha, danke für die Blumen...hab ich ja immer gewusst, dass mein breites Gesaess irgendwann mal von Vorteil sein wird..Weiterhin würde noch ein Stück Lymphdrüse entfernt werden, da  es dort evtl. gestreut haben könne...
Vorbereitentes OP-Gespräch am Mittwoch 04-08-2010!

Mit Herrn Krebs im Urlaub...oder der Anruf

Nachdem wir zehn tolle Tage in Schweden verbracht hatten, klingelte mein Handy. Da meine Eltern beide auch nicht mehr so taufrisch sind, nahm ich den Anruf während eines Ausfluges im Auto entgegen (-und verdarb mir und meinem Ritter den Urlaub-).
Es war die Poliklinik mit der Mitteilung, dass der Befund aus der Uniklinik da wäre und der Chirug jetzt gerne den Termin vorziehen würde. Ich war so verdutzt, dass ich ohne weiter nachzufragen, der Poli mitgeteilt habe, dass ich leider nicht könnte, da ich im Urlaub wäre.
Kaum hatte ich aufgelegt, befielen mich grosse Zweifel, warum will er mich eher sprechen?! Es war doch alles gut..?! Nach einem kurzem Gespräch mit meinem Ritter war die Entscheidung klar, ich würde morgen meinen Hausarzt anrufen.
Gesagt, getan,..ebenfalls wieder einen halben Tag gewartet, um dann von der Urlaubsvertretung von meinem Hausarzt zu hören, dass es ihr furchtbar leid täte, aber sie mir mitteilen müsse, dass ich ein malignes Melanom am Oberschenkel hatte...

Der Herr Krebs ist unzuverlässig..oder endlich der Befund

Am Donnerstag, dem 01-07-2010, war es dann endlich soweit: Der Befund lag vor und somit warteten wir abermals eine Stunde gefühlte Ewigkeit in der Poli Chirugie (-Mein Ritter entschwand auch dieses mal wieder kurz vorher...sollte er doch auf dem WC rauchen!?-).
Ein "unbekannter" Arzt erschien und teilte uns mit, dass der Leberfleck am Brustbein völlig frei wäre und der Leberfleck am Oberschenkel auch unbedenklich. Jedoch hätten sie den Oberschenkel-Leberfleck in die Uniklinik zu einem Professor in die Pathologie eingeschickt. (-Bitte??!!-) Da wären Färbungen drin, die eventuell in 5 bis 10 Jahren doch einen Tumor bilden könnten. (-Abermals: Bitte??!!-).
Zu meiner grossen Erleichterung erklärte er uns dann, dass es ich mir jetzt auf jedenfall keine Sorgen mehr machen bräuchte...alles wäre gut! Kein malignes Melanom, ..Herr Krebs war nur ein Schreckgespenst, ..oh welch grosses Glück! Am 02-08-2010 einen neuen Termin für den weiteren Befund.
So oberglücklich fuhren wir nach hause, tranken ein Gläschen auf den Herrn Möchtegern Krebs und fuhren eine gute Woche später in unseren Sommerurlaub!

Herr Krebs Wartezeit...oder best friends forever

Ja, glücklicherweise hatte sich für den Sonntagabend schon Besuch aus meiner Heimat angekündigt..und somit sind wir dann mit unserer Familienkutsche zum Flughafen gefahren, um meine beste Freundin und ihren Freund abzuholen.
Dies war der beste Besuch aller Zeiten (-meine Beste, du weisst, eigentlich fängt der Fisch nach drei Tagen an zu stinken..., aber dich/euch hätte ich gern länger hier-). Herrlich, meine Beste und ich kennen uns seit der ersten Klasse (-35 Jahre, das ist so wie verheiratet sein-). Wir haben vieles miteinander geteilt: Freud und Schmerz, Wein und Butterbrote, Pullover und Hausaufgaben,..Aber das Allerschönste ist noch immer, zu wissen, dass da (-auch wenn`s nicht mehr gleich um die Ecke ist-) jemand ist, der einen ohne viele Worte versteht und immer zur Stelle ist, wenn man ihn braucht (-auch wenn man ihr früher die allerbesten Bonschen (Bremisch: Bonbons) aufgegessen hat-).
Ha, wir hatten eine wundervolle Zeit, ..die nehm ich mit..egal, was geschehen wird...

Herr Krebs lässt auf sich warten..oder das kann jawohl nicht wahr sein

Am Donnerstag, dem 24-06-2010, haben wir anderthalb Stunden im Wartezimmer der Poli Chirugie gesessen (-nee, wir waren nicht zu früh-). Irgendwann ging mein edler Ritter dann auch noch zur Toilette (-das darf doch wohl nicht wahr sein..ich bin als Nächstes dran..hallo, jetzt keine Blasenschwäche..du bist mein Ritter!!!-) und ich war kurz davor wieder mit dem Rauchen anzufangen (-und dann auch gleich drei Schachteln hintereinander hier im Warteraum!-).
Endlich wurden wir aufgerufen..zu meiner grossen Verwunderung nicht bei dem Chirugen, der die OP durchgeführt hatte, nee bei einem Assistentszarzt. Der junge Mann wirkte nicht glücklich, als er uns mitteilte, dass der Befund noch nicht da wäre (-Hallo!!! Ich verbringe hier die längsten Minuten meines Lebens solange im Warteraum, um mir dann noch eine weitere Woche einen Kopf zu machen...hundert Blüten zu häkeln??!!-)
Der nächste Termin ist der 01-07-2010 und ich darf (!!!) morgens anrufen, ob der Befund dann wirklich vorliegt! Juchu, wie nett...

Der Herr Krebs und die Wartezeit..oder wielang ist eine Ewigkeit

Die Woche des Wartens (drei Wochen vor den Sommerferien) begann mit fröhlichen Kindern, schönem Wetter und mit zwei unangenehmen Narben. Die am Brustbein, weil schnitttechnisch nicht nach meinen BHs angefertigt und die am Oberschenkel, weil das mein breitester Körperteil ist (-und da ecke ich manchmal an..-).
Weiterhin war das Warten natürlich gefüllt mit Angst und Sorge, was jetzt wird...und mit der Hoffnung, dass das alles nur ein Irrtum sein kann..
Um nicht völlig im Kummer zu ertrinken, habe ich -nach fünfundzwanzig Jahren- wieder angefangen zu häkeln. Eine Granny-Decke!

Herr Krebs hängt an der Angel oder die erste OP

Am Donnerstag sah sich ein anderer Chirug die Leberflecke an, die er gleich örtlich betäubt wegschneiden sollte. Er fand den am Brustbein völlig unauffällig;ob er den wirklich wegholen solle (-Bitte!? Ich soll mich jetzt umentscheiden..nee, nee..weg ist weg-). Den Leberfleck am Oberschenkel fand er auch unbedenklich, aber schliesslich wäre ich jetzt ja da (-Right..und nun schneiden bitte!!!-).
Stelle markiert, kleine Spritze,..und eine ganze Zeit Viertelstunde später war alles weggeschnitten und ich um  zwei Narben reicher.
Der Befund  aus der Pathologie wäre in einer Woche da. Termin gemacht für den 24-06-2010.

Der Herr Krebs wird beguckt..oder wie es weiter ging..

Bei der Untersuchung im Krankenhaus wurde schnell deutlich, dass die Dermatologin sich der Meinung meines Hausartztes anschloss. Verdacht auf Melanom! Leider hatte die Poli Dermatologie keine OP Termine mehr in der Woche und somit musste ich mich am Dienstag in der Poli Chirugie vorstellen.
Na schick, mittlerweile sackte mein Hinterteil doch ein bisschen auf Grundeis,..sicher nachdem der  Chirug auch noch einen weiteren verdächtigen Leberfleck auf meinem Brustbein entdeckte und auch den gerne entfernen wollte. Termin: Nächste Woche Donnerstag! ??? Bitte, das sollt ehier doch schneller gehen?!
Irgendwie ist es nach einigen -sicher weniger schönen- Telefonaten zwischen der Dermatologin und dem Chirugen doch noch dieselbe Woche geworden..,der 17-10-2010!

Herr Krebs schaut um die Ecke ..oder wie alles began..

Irgendwann rund Pfingsten war er plötzlich da, dieser Leberfleck an meinem linken Oberschenkel..etwas kleiner als mein kleiner Fingernagel (..und ich habe nicht so wirklich grosse Hände..). Zugegeben der Leberfleck war etwas dicker, aber sah entschieden nicht so auf, wie "gefährliche" Leberflecke in einschlägigen Prospekten so ausschauen. Und da ich durchaus Besitzerin mehrerer Leberflecke bin, war ich über dieses Objekt nicht wirklich schockiert. Ich entschied, wenn er grösser werden würde, würde ich zum Doc gehen und ansonsten würde ich ihn nach den Sommerferien sicherhaltshalber doch entfernen lassen.
Anfang Juni war ich in der Heimat bei meinem Frauenarzt und aufgrund meiner dürftigen Bekleidung sah den Fleck sofort und sagte streng, den Leberfleck müsste ich doch wohl schnell mal einem Dermatologen zeigen. Upps, da hab ich mich spontan entschieden, sofort in meiner Wahlheimat bei meinem Hausarzt vorbei zu schauen. Entschieden, getan..und drei Tage später (es war Montag, der 14-06-2010) guckte mich mein Hausarzt besorgt, griff zum Telefon und sagte zur Poliklinik Dermatologie: " Brauche heute noch einen Termin..Verdacht auf Melanom". Doppelt upps, da wurde mir doch ein wenig mulmig und zusammen mit meinem edlen Ritter bin ich dann viele 2 Stunden später in die Poliklinik ins Krankenhaus gefahren.